Die kultige im Retro-Stil gehaltene Talk-Sendung Roche und Böhmermann wurde im letzten Jahr 16 mal ausgestrahlt. Ab März diesen Jahres sollten neue Folgen mit wieder unterschiedlichsten Gästen starten. Doch verschiedene große News-Portale berichten nun vom Aus der Sendung. Ist da etwas wahres dran?

Roche & Böhmermann soll eingestellt werden. Die Süddeutsche, der Spiegel und auch das Medienmagazin DWDL betiteln Artikel mit ähnlichen Schlagzeilen. Viele Leser werden den Artikel gekonnt überlesen, da sie von dieser Talkshow noch nie in ihrem Leben gehört haben. Denn über den Sender ZDF Kultur, auf dem Roche & Böhmermann läuft, sind sie wohl noch nie gestolpert. Und falls doch, haben sie schnell weitergeschalten.

Ein Großteil der Zuschauer sieht sich die Talk-Sendung aber im Internet (ZDF Mediathek) und nicht im Fernsehen an. Und diese Internet-affinen Zuschauer sind es auch, die ihrem Unmut über das angebliche Ende auf Facebook Luft machen. So ist von „Gefällt mir nicht“ über ein einfaches „Dislike“ bis hin zu ellenlangen Unmutsbekundungen alles zu finden.

Laut den Artikeln der oben genannten Nachrichtenportale gab es hinter den Kulissen Unstimmigkeiten. Die preisgekrönten Macher von Roche & Böhmermann – die BildUndTonFabrik – inklusive Jan Böhmermann sollen sich nicht mit Charlotte Roche über das weitere Vorgehen einig werden. Laut DWDL bestätigt die ZDFkultur Koordinatorin Dinesh Kumari Chenchanna offiziell „Leider konnte keine Einigung zwischen den Beteiligten darüber erzielt werden, wie die Sendung fortgeführt werden soll.“ Alles sieht also noch dem Ende der Sendung aus.

Alles nur ein PR-Gag?

So postete die Fanpage von Roche & Böhmermann im Laufe des Nachmittags die Statusmeldung “ 🙁 „. Viele Leser nahmen diesen Smiley als Bestätigung für das Ende der Sendung. Eine knappe dreiviertel Stunde später veröffentlichte die Fanpage jedoch einen Link zu ihrer Webseite und ein YouTube-Video mit dem Intro der früheren Fernsehsendung „Hals über Kopf“. Eine Zeile dieses Lieds lautet zum Beispiel „…angeschmiert, nix passiert!“. Auch auf der Webseite prangt oben über der eigentlichen Seite  das Video.

Diese Art von Humor klingt typisch nach Jan Böhmermann und lässt einen vermuten, dass er den großen Medien mit der angeblichen Auflösung einen Streich gespielt hat. In ähnlichem Stil verkündete er  bereits Ende letzten Jahres im Magazin Neon: „Ich habe keinen Bock, mit Nischenproduktionsbudget eine Nischenproduktion für ein Nischenhonorar zu machen, das ist natürlich unbefriedigend! Damit wir das Fernsehen retten können, sollen unsere Sendung mehr Leute sehen.“ Dieser vor Böhmermann-Ironie strotzende Spruch ist das beste Beispiel für seinen typischen Humor (auch wenn er wahrscheinlich wirklich gerne in das Hauptprogramm möchte).

So hoffe ich im Namen aller Fans dieser Talkrunde, dass noch viele weitere Folgen gedreht und ausgestrahlt werden und, dass das Team seiner Linie treu bleibt. Auf das „zweite deutsche Internet“!